Dampfschiff und Dampflokomotive stehen am Anfang der industriellen Verkehrsrevolution am Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert. Dabei waren Binnenschifffahrt und Eisenbahn ursprünglich viel enger miteinander verknüpft, als sie es heute sind: Zuallererst wurden Schienen dort verlegt wo Seen und schiffbare Flüsse nicht als Verkehrswege zur Verfügung standen und das Verkehrsnetz so auf dem Landweg ergänzt und geschlossen wurde. Zwischen Bahn und Schiff wurde umgestiegen; Güterwagen wurden auf Trajektfähren verladen. Auf dem Bodensee und anderswo wurde die Schifffahrt bis vor noch nicht allzu langer Zeit von den Eisenbahngesellschaften der Anrainerstaaten betrieben.
Es ist alles andere als abwegig, dass sich ein auf die Eisenbahngeschichte des Donauraums spezialisierter Verlag auch der Donauschifffahrt annimmt. Ähnlich wie die Bahnen des Habsburgerreichs hatte die Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (DDSG) weit über die Rolle eines Transportmittels für Güter und Menschen hinaus eine eigentliche zivilisatorische und kulturpolitische Bedeutung: Elias Canetti beschreibt, wie in seiner am Unterlauf der Donau gelegenen Heimatstadt Russe mit dem Schiff aus Wien eine neue, große und weite Welt in der Provinz ankam und diese veränderte. Die Donau als verbindendes Element prägte seit der Antike die Geschichte der Zivilisation Europas und ganz besonders des sprichwörtlichen „Donauraumes” mehr als jeder andere Verkehrsweg.
Autor: Erwin Hauke
Bahnmedien Verlag, 2017
ISBN: 978-3-903177-00-0
188 Seiten, 301 Abbildungen, Liste der abgebildeten Schiffe.